Schlafmatten sind jetzt illegal
Nach einem neuen Gesetz kann in Ungarn Obdachlosigkeit mit Strafe belegt werden
Seit gut einem Monat gilt in Ungarn ein neues »Obdachlosengesetz«. Hilfsorganisationen zufolge dient die Regelung nicht der Lösung des Problems, sondern sie vertieft die soziale Kluft.
Der bittere Geruch einer Mischung aus Schweiß, Schmutz und Urin sticht einem in die Nase, wenn man das Gebäude des Sozialen Fürsorgezentrums von Budapest betritt. Vor 100 Jahren im Jugendstil erbaut, wird das Gebäude heute als Obdachlosenheim genutzt. An diesem Tag haben sich jedoch Mitarbeiter und Freiwillige verschiedener Hilfsorganisationen im geräumigen Hauptsaal um einen Kreis von Tischen versammelt. Die ungarische Stiftung für Obdachlose - »Menhely Alapítvány« - hat zu einer Informationsrunde über die am 15. Oktober in Kraft getretene Regelung eingeladen, die das Schlafen unter freiem Himmel verbietet.
Das Ende September im Parlament verabschiedete Gesetz ermöglicht es den Kommunalbehörden, »obdachlosenfreie« Zonen zu bestimmen, in denen es untersagt wird, auf der Straße zu übernachten. Die Budapester Stadtverwaltung hat bereits eine Liste der »geschützten« öffentlichen Plätze in der Hauptstadt bekannt gegeben: Matten, D...
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