Das Alter, die Müdigkeit, die Neugier

Peter Härtling wird achtzig und schenkt seinen Lesern zwei neue Bücher

Die Gedanken kreisen um diesen Geburtstag. Peter Härtling wird achtzig. Achtzig, bekennt er, wollte er nie werden. Es ist der erste Satz eines Textes, der noch einmal Rückschau hält und nach der Summe des Lebens fragt. Auf 65 luftig gesetzten Seiten, unterbrochen von einigen faksimilierten Handschriften, das ganze Leben oder das, was ihm heute, wenn er sich musternd umdreht, wichtig erscheint. Ausführlich ist das alles ja schon einmal erzählt worden, 2003, im Erinnerungsbuch »Leben lernen«. Am Ende war von Müdigkeit die Rede und davon, dass er aufgehört habe, sich dagegen zu wehren. Aber er schrieb, er reiste, er setzte sich an Tische, um vorzulesen, vor sich ein Glas Weißwein und vertieft in die Sätze, die er mit wohlklingender Stimme vortrug.

Bücher haben ihn am Leben erhalten. Sie halfen, sagt er. »Ich las und las. Nach dem Tod meiner Mutter reiste ich gleichsam auf Sätzen.« Die Mutter brachte sich um. Es war gleich nach de...


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