Was hat die LINKE falsch gemacht?

Ex-Parteichef Thomas Nord: Landesvorsitzende können Trends nur im Ausnahmefall setzen

Der Kulturwissenschaftler Thomas Nord war von 2005 bis 2012 Landesvorsitzender der Sozialisten in Brandenburg. Geboren 1957 in Ostberlin, ließ er sich 1983 als Inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit verpflichten. Er arbeitete hauptamtlich in der FDJ und in der SED. »Der demokratische Umbruch in der DDR im Jahre 1989 öffnete mir den Weg vom Parteikommunisten zum demokratischen Sozialisten«, sagt Nord. »Der offene Umgang mit meiner Biografie und das anhaltende Hinterfragen auch persönlichen Versagens gehört seit zwanzig Jahren dazu«, steht auf seiner Internetseite. Thomas Nord sitzt seit 2009 im Bundestag. Die Fragen stellte ihm Andreas Fritsche.

Ihre Zeit als LINKE-Landesvorsitzender war geprägt von Rekordergebnissen bei Kommunal-, Landtags-, Bundestags- und Europawahlen, und sie wurde gekrönt durch die Bildung der ersten rot-roten Koalition in Brandenburg. Nun erzielte der Landesverband im September mit lediglich 22,4 Prozent ein mäßiges Ergebnis bei der Bundestagswahl, und die Prognosen verheißen für die Landtagswahl 2014 ebenfalls deutliche Verluste. Was hat die märkische LINKE seit Ihrem Rücktritt 2012 falsch gemacht?

Ich habe nach neun Jahren in Funktionen an der Landesspitze der Partei nicht erneut kandidiert. So eine persönliche Entscheidung ist vieles, aber kein Rücktritt, übrigens auch nicht bei Stefan Ludwig.

Aber zu Ihrer Frage: Wahlen werden durch Parteien gewonnen oder verloren. Entscheidend für ihren Ausgang sind die geltenden politischen Trends. Landesvorsitzende und auch andere Funktionäre der Partei können - insbesondere bei Bundestagswahlen - d...


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