Eine Investition, die sich lohnt

In Deutschland galt die Hauptschule lange als abgeschrieben. Der Mangel an Fachkräften beschert dem Schulabschluss nach neun Jahren eine Renaissance

  • Ulrich Glauber
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Roland Zobel beherrscht sich lieber. Der Chefausbilder der Firma Zapf Umzüge in Berlin sucht bei seinen gegenwärtig 80 Schützlingen Tugenden wie Gründlichkeit und Zuverlässigkeit häufig vergebens. »Viele Jugendliche wollen es ja versuchen, sie haben Pünktlichkeit in ihrem Leben nur einfach noch nicht gelernt«, zeigt Zobel Verständnis. Statt zu brüllen oder mit Rausschmiss zu drohen, setzt sich der Ausbildungsleiter lieber mit den jungen Leuten an den Computer und tüftelt mit ihnen die beste Verbindung zum Arbeitsplatz aus. Wer dann noch nicht spurt, muss schon mal samstags antanzen. In besonderen Fällen ruft Zobel die Verdächtigen auch schon mal morgens um 5.30 Uhr auf dem Handy an.

Die Erfahrungen von Zobel passen zum Klischee, dass Hauptschüler zu den Verlierern des deutsche Schulsystem schon allein deshalb gehören, weil viele nicht mehr ausbildungsfähig sind. Dabei gibt es faktisch immer weniger Hauptschüler in Deutschland....


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