Erdogan spielt die kurdische Karte

Der türkische Premier traf sich mit regionalem irakischen Führer Massud Barsani

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat am Sonnabend den Kurdenführer in Irak, Massud Barsani, erstmals im südosttürkischen Diyarbakir zu einem Gespräch empfangen.

Es war schon ein besonderer Augenblick, als der irakische Kurdenführer Massud Barsani in Diyarbakir auf offener Bühne eine Rede auf Kurdisch hielt und anschließend auf Türkisch rief: »Es lebe die Brüderlichkeit des türkischen und des kurdischen Volkes!« Vor zwanzig Jahren hatte die kurdische Abgeordnete Leyla Zana in umgekehrter Reihenfolge den Eid auf die türkische Verfassung auf Türkisch geleistet und dann diese Worte auf Kurdisch folgen lassen, ein paar Bänder mit den kurdischen Farben trug sie auch noch im Haar. Die Folge war, dass man ihr das Mikrofon abstellte, die Immunität entzog und sie zu 15 Jahren Gefängnis verurteilte. Die Zeiten haben sich geändert, nun reiste der Präsident der autonomen Region Kurdistan zu einem zweitägigen Treffen mit dem türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan über die Grenze nicht nach Ankara, sondern in die heimliche kurdische Hauptstadt Diyarbakir. Begleitet wurde Barsani von dem berühmten k...


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