»Wir als FARC wollen den Frieden, aber wir sind auch keine Dummköpfe«

Die Guerillera Tanja Nijmeijer sitzt bei den Verhandlungen am Tisch und ist weiter optimistisch

Die 35-jährige Niederländerin Tanja Nijmeijer, Kampfname »Alexandra Nariño«, ist seit 2002 Mitglied der kolumbianischen FARC-Guerilla und Mitglied der Delegation, die seit einem Jahr mit der kolumbianischen Regierung in Havanna über eine Ende des fast 50-jährigen Konfliktes verhandelt. Mit ihr sprach David Graaff für »nd«.

nd: Ein Jahr nach dem Beginn der Friedensgespräche: Wie nah ist Kolumbien heute dem Frieden?
Tanja Nijmeijer: Die Einigung im zweiten Punkt der Agenda, der »politischen Beteiligung«, war ein wichtiger Schritt. Der Ausschluss der Menschen aus den politischen Entscheidungsprozessen war ja der Grund, warum dieser Krieg vor fünf Jahrzehnten begonnen hat. Wir, die Bewaffneten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), haben zu den Waffen gegriffen, weil uns die friedlichen Mittel, um für eine Agrarreform zu kämpfen, verwehrt geblieben sind. Die Einigung hat gezeigt, dass die Regierung diesmal wirklich willens ist, den Konflikt zu beenden. Aber noch stehen vier Punkte auf der Verhandlungsagenda.

Wie werden die FARC das Land als politische Partei verändern?
Wir werden versuchen, Verteidiger der unteren Klassen zu sein. Wenn sich die materiellen Bedingungen der kolumbianischen Bevölkerung verbessern und nicht nur die einer kle...


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