Sie rüsteten aufs Inferno

Die Friedensbewegung der 80er Jahre unterlag, aber gewann doch

  • Jürgen Reents
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Gegen die Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik Deutschland gab es vor 30 Jahren massiven Protest. Ein Erinnerungsmosaik von Akteuren der Friedensbewegung.

Am Ende reichte die eindrucksvolle Mobilisierung der Friedensbewegung doch nicht aus: Mit 286 Stimmen aus CDU/CSU und FDP gegen 226 Stimmen aus SPD und Grünen besiegelte der Bundestag am 22. November 1983 die Stationierung der atomaren Mittelstreckenraketen Pershing II und Cruise Missiles. Vorausgegangen war eine zweitägige Debatte, wie es sie in der Geschichte des Bundestags davor und danach nur ein einziges weiteres Mal gab: im Februar 1952, als es um den Beitritt der Bundesrepublik zur »Europäischen Verteidigungsgemeinschaft« ging.

Dass die Stationierung der Atomraketen nur mit einem historischen Kraftakt des Parlaments bewältigt werden konnte, der jenem bei der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik vergleichbar war, lag an der Stärke der Friedensbewegung. Vier Jahre lang, seitdem die NATO - auf Betreiben des SPD-Bundeskanzlers Helmut Schmidt - im Dezember 1979 ihren so genannten »Nachrüstungsbeschluss« gefasst hatte, verging...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.