Expedition ins Niemandsland

Sechs Monate unter Löwen, Rebellen und Wilderern: Wie zwei Studenten aus Bern und Wien in Zentralafrika allerhand verschollen geglaubte Tierarten wiederentdeckten. Von Kai Althoetmar

  • Kai Althoetmar
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Hic sunt leones. Hier sind Löwen. So bezeichneten Kartographen im Römischen Reich unbekanntes Land jenseits der Grenzen. Meist lag es in Afrika.

Als der Schweizer Biologiestudent Thierry Aebischer vor drei Jahren grübelte, welche Gegend Afrikas eine spannende Forschungsarbeit abwerfen könnte, kam er nicht vom Chinko-Becken los, dem fast menschenleeren Südosten der Zentralafrikanischen Republik (ZAR). Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert entvölkerten arabische Sklavenjäger die Chinko-Gegend regelrecht. Im 19. Jahrhundert nahmen Franzosen das Land in Besitz. 1960 wurde das Land unabhängig. Die weitere Geschichte ist eine einzige Abfolge von Wahlen, Militärrevolten, Aufständen und Bürgerkrieg.

Das Chinko-Becken ist ein Mosaik großer Waldsavannen und tropischer Regenwälder - dreimal so groß wie die Serengeti. Die schachbrettartige Struktur aus Savanne und Wald macht es zum Hotspot der Artenvielfalt. Einst sagten sich am Chinko-Fl...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.