Grenzgänge des TV

Dass Fernsehen soziokulturell noch was bewirkt, kennt man eigentlich nur aus Zeiten, als ihm Dieter Hildebrandt noch subversiv haspelnd seinen Stempel aufdrückte. Zehn Jahre ist es her, dass Deutschlands wichtigster Nachkriegskabarettist den »Scheibenwischer« verließ, bevor es in die Comedy ging. Jetzt ist er friedlich eingeschlafen im Bewusstsein, keine Lücke im TV-Humor zu hinterlassen. Da ist es fast tröstlich, dass Hildebrandts Medium auch nach seinem Tod noch nachhaltig was im Publikum bewegt. Obwohl - wenn die wachsende Zahl an Serien mit Spionagethemen von »24« bis »Homeland« dafür sorgt, dass die Zuschauer selbst geheimdienstliche verordnete Folter positiv bewerten, wie eine US-Studie ergab, würde man dem TV vielleicht doch etwas weniger Einfluss aufs Publikum wünschen.

Etwa den vom »Großstadtrevier«. Die biedere ARD-Serie geht zwar am Montag in die 27. Staffel, verfliegt aber Episode für Episode unmittelbar nach dem ...


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