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In seinem Roman »Das größere Wunder« erzählt Thomas Glavinic vom unwahrscheinlichen Leben eines Mannes ohne Angst

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

Jonas widerfahren höchst unwahrscheinliche Dinge. Aber sie könnten auch uns passieren. Wenigstens nachts, im Traum. Dass Jonas diese Dinge erleben darf (und muss), liegt daran, dass er eine Romanfigur ist. Was einen lebenden Menschen, einen also, der nicht »nur« aus Druckerschwärze auf Papier besteht, daran hindert, der Welt so zu begegnen, wie Jonas es tut - das, vermutlich, ist die Frage, die den Wiener Schriftsteller Thomas Glavinic beschäftigt. Auch in seinem nunmehr schon dritten Buch über Jonas geht er ihr nach.

Am Anfang der Trilogie stand »Die Arbeit der Nacht«, erschienen 2006. Jonas, 35 Jahre alt, Einrichtungsberater, wacht in diesem Roman in seiner Wohnung auf - und ist allein. In der Wohnung. In der Stadt. In der Welt. Der Psychothriller, in dem so viel Hitchcock-Horror steckt wie Freud-Psychologie, handelt davon, wie Jonas sich durch die entlebte Zivilisation schlägt - auf der Suche nach Menschen, Tieren, nach Erk...


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