Vorgestellt: Maria Leitner

  • Lesedauer: 2 Min.

Zur 52. Biografischen Lesung lädt am Freitag die Biografische Bibliothek - Antiquariat für Biografien, Memoiren, Briefe und Tagebücher - ein. Im Mittelpunkt stehen das bei dietz Berlin erschienene und von Julia Killet und Helga W. Schwarz herausgegebene Buch »Maria Leitner oder: Im Sturm der Zeit« und Leitners erstmals von Britta Jürgs in Buchform verlegte Reportagen.

Maria Leitner, Ungarin mit österreichischem Pass, wurde in Deutschland zunächst durch ihre nicht alltäglichen Reiseberichte aus dem Amerika der 1920er Jahre bekannt: Die Berichte über ihre Eindrücke und Erlebnisse unter dem Titel »Eine Frau reist durch die Welt« fanden starke Resonanz. Aber auch in Deutschland verfolgte sie aufmerksam die politische Entwicklung. Sie zählte zu den Mitgliedern des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller und war Mitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. Sie engagierte sich für die Internationale Arbeiterhilfe, besonders für die Rechte der Frauen und gegen den Abtreibungsparagrafen 218. Als die Nazis Andersdenkende mit Mord und Terror verfolgten , kam ihr Roman »Hotel Amerika« gleich auf die »Liste 1 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums« der Reichsschrifttumskammer. Nur durch eine »Auslandsreise« wider Willen konnte sich Maria Leitner vorübergehend retten: Prag, Wien, Forbach (Elsass), Paris, das Internierungslager Gurs, sowie Toulouse und Marseille waren Stationen ihres Exils. 1941 sah man sie noch in Marseille; da war sie bereits eine verzweifelte und entkräftete Frau. Danach verlor sich ihre Spur. Lange Zeit galt sie als Verschollene des antifaschistischen Exils ...

Die Lesung findet in der Galerie Olga Benario, Richardstraße 104, statt und beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. nd

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