Wismut »strahlt« nur natürlich

Öko-Institut: Keine Gefahr für Besucher der Bundesgartenschau 2007

  • Peter Liebers, Ronneburg
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Die Strahlenwerte in der Wismut-Region um Ronneburg (Thüringen) liegen einer gestern vorgelegten Studie des Öko-Institut e. V. zufolge im Bereich der natürlichen Strahlung.

Zwischen der natürlichen Hintergrundstrahlung und der auf bergbauliche Tätigkeit zurückzuführenden könne in der Wismut-Region nicht mehr zuverlässig unterschieden werden, betonte Gerhard Schmidt vom Öko-Institut Darmstadt bei der Vorstellung einer Studie in Ronneburg. Der Mittelwert der als Ortsdosisleistung ausgewiesenen Strahlung - sie nimmt ein Mensch hier pro Stunde auf - liegt danach bei 90 NanoSievert. Zum Vergleich: Am Traumstrand Copacabana von Rio de Janeiro beträgt sie aufgrund der mineralischen Zusammensetzung des Sandes 1000 NanoSievert. Die Ortsdosisleistung schwankt regional erheblich - in Deutschland etwa zwischen 50 und reichlich 170 NanoSievert. Ähnlich verhält es sich mit der Radonbelastung in bodennaher Luft. Sie liegt auf dem Gelände der Bundesgartenschau (BUGA) 2007 bei 22 Becquerel pro Kubikmeter Luft. Die natürlichen Werte schwanken bundesweit zwischen 8 und 30 Becquerel; den Spitzenwert erreicht das einstige Bergbaugebiet um Johanngeorgenstadt mit 620 Becquerel. Die Studie war von der Wismut GmbH in Auftrag gegeben worden, um Unsicherheiten zu beseitigen, die im Zusammenhang mit der BUGA, die einen Teil der sanierten Wismut-Flächen einschließt, aufgetaucht waren. Unter dem Titel »Neue Landschaft Ronneburg« wird das Wismut-Areal BUGA-Kerngebiet sein. Zu den Glanzstücken der Neugestaltung gehört ein ausgedehntes Arboretum, ein »Baumgarten« von fünf Hektar, der die Gehölze der nördlichen Halbkugel vereint. Die Belastung in Ronneburg liegt laut Öko-Institut im Bereich der für die Region typischen natürlichen Hintergrundbelastung. Bei einem kürzeren Aufenthalt werde der Grenzwert für die Strahlenbelastung um mehr als das Hundertfache unterschritten. Selbst bei einer Senkung des derzeitigen gesetzlichen Grenzwertes auf ein Prozent des bisherigen Wertes würden die gemessenen Schadstoffkonzentrationen und die daraus ermittelten Belastungen diesen nicht überschreiten. Daher sei ein Aufenthalt selbst dann unbedenklich, wenn eine besondere Empfindlichkeit für Wirkungen von Strahlenbelastungen unterstellt werde. Schmidt bescheinigte der Wismut zugleich ein modernes, rundum zufriedenstellendes Messsystem für die Umweltkontrolle. Nach Darstellung von Wismut-Pressesprecher Frank Wolf hat das Unternehmen bisher 4,6 Milliarden Euro der für die Sanierung der einstigen Bergbauregionen in Thüringen und Sachsen veranschlagten insgesamt 6,2 Milliarden Euro ausgegeben. Damit wurden unter anderem knapp 1500 Kilometer untertägige Grubenbaue gesichert und teilweise verfüllt. Inzwischen ist auch die Flutung der bis zu 2000 Meter tiefen Grubenbaue nahezu abgeschlossen. In der Ronneburger Region wird damit gerechnet, dass die ersten Flutungswässer in diesem Jahr übertage austreten. Sie werden dann aufgef...

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