123 758 Arbeitslose

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.
123 758 Brandenburger sind erwerbslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg im November um 0,1 auf 9,2 Prozent. Damit liegt die Quote nun 0,1 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

Von einer »trotz jahreszeitlicher Einflüsse« weiterhin stabilen Nachfrage nach Arbeitskräften in Brandenburg spricht Dieter Wagon, Chef der Regionaldirektion der Arbeitsagentur angesichts der neuesten Zahlen. 123 758 Männer und Frauen sind im Bundesland erwerbslos gemeldet, 1448 mehr als vor einem Monat, allerdings 1413 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg seit Oktober um 0,1 auf 9,2 Prozent.

Relevanter als dieser Anstieg seien allerdings Zahlen, »die offiziell kaum genannt werden«, findet der Landtagsabgeordnete Andreas Bernig (LINKE). Dazu gehören seiner Meinung nach die über 41 000 Menschen, die von der Arbeitsagentur in »nicht selten« überflüssige Maßnahmen gesteckt werden oder die über 58-jährigen Arbeitslosen, die kaum Angebote bekommen. »Dass in der Arbeitsmarktpolitik etwas schief läuft, zeigt auch die stetig zunehmende Zahl der prekär Beschäftigten. Deshalb ziehen endlich immer mehr Jobcenter gegen Lohndumping vor Gericht - und bekommen Recht«, sagt Bernig. »In einem jüngst bekannt gewordenen Fall aus Lübbenau zahlten zwei ehemalige Firmeninhaber einem Arbeitnehmer einen Stundenlohn von 2,84 Euro.« Der Abgeordnete verwies auch auf aktuell über 64 000 Brandenburger, die so wenig Geld verdienen, dass sie ihr Einkommen durch staatliche Stütze aufstocken müssen. Bernig erneuerte deshalb die Forderung seiner Partei nach einem gesetzlichen Mindestlohn. »Und zwar jetzt.« CDU/CSU und SPD haben sich bei den Verhandlungen über die nächste Bundesregierung auf einen Mindestlohn von 8,50 Euro geeinigt, der aber flächendeckend erst ab 2017 gelten soll. »Bereits heute ist ein Mindestlohn von 8,50 Euro kaum noch ausreichend, deshalb streben wir zehn Euro an«, betonte Bernig.

Sozialminister Günter Baaske (SPD) erklärte, der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD stelle wichtige Weichen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -