Erregt Anstoß, gibt also Anstöße

»Stahlstiche«: Gesammelte Essays, Porträts, Interviews des Feuilletonisten Fritz J. Raddatz

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Kommen die Sammelbände, kommt gar nichts mehr. Der letzte Reichtum einer Autorenschaft: Nachreiche, Schlussverkauf. Der Schriftsteller stirbt, bevor er stirbt, im Kompendium. Und der Journalist? Erfüllt sich darin. Weil er gleichsam täglich stirbt. Da darf der Sammelband der Neugeburt gleichkommen. Als schenkte man der Eintagsfliege eine ganze Woche. Was für den Augenblick geschrieben wurde, darf also nun zwischen zwei Buchdeckeln von Dauer träumen (die dann meist nicht von wirklicher Dauer ist).

Fritz J. Raddatz, 1932 in Berlin geboren, jahrelang der schillernde Feuilletonchef der »Zeit«, Essayist, Romancier, ist »ein Schriftsteller, der ein Leben lang in einer Zeitung arbeitete«. So Thomas Brasch. Die Biografien über Benn, Heine, Tucholsky besitzen den Atem des expressiven Erzählers; die »Zeit«-Interviews mit Künstlern und Intellektuellen gehören zum Besten der Gattung, einst pflegte »Die Zeit« diese Hochform des geistvollen...


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