Tauziehen um Schiefergas

  • Thomas Roser, Belgrad
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die größten Schiefergasvorkommen Europas werden im Südosten des Kontinents vermutet. Rumäniens Regierung hofft auf Milliardeneinnahmen und unterdrückt Proteste.

Die uniformierten Vorboten der Bohrkolonnen kamen im Morgengrauen. Mehrere hundert mit Schlagstöcken bewaffnete Polizisten räumten am Dienstag das auf einem Privatgrundstück errichtete Zeltlager von rund 100 Umweltaktivisten im Weiler Silistea unweit des ostrumänischen Dorfes Pungesti. »Die Polizisten schlugen uns und zerrten uns weg«, berichtete die Dorfbewohnerin Elena Privac den vom Tatort von der Polizei fern gehaltenen Journalisten: »Sie zwangen uns, das Lager zu verlassen und blockierten die Straße. Nicht einmal Schulbusse durften passieren.«

Stein des Anstoßes ist die Förderung von Schiefergas. Das Tauziehen löst seit Monaten heftige Debatten, zunehmende Proteste und auch handgreifliche Auseinandersetzungen im Karpatenstaat aus. Einer Studie der amerikanischen Energie-Informationsbehörde EIA zufolge ruhen die größten Schiefergasvorkommen Europas im Südosten des Kontinents. Insgesamt 536 Milliarden Kubikmeter von in tief...


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