Menschliche Bunker

Jugendliche wurden für Heroinhandel missbraucht

Vor dem Berliner Landgericht stehen drei junge Männer, die angeklagt sind, auf dem U-Bahnhof Hermannstraße Heroin in ihrem Mund gebunkert zu haben.

Überwachungskameras haben alles aufgezeichnet. Nur so ist es möglich, das Geschehen nachzuvollziehen. Der »normale« Fahrgast nimmt gar nicht wahr, was da Tag für Tag auf den U-Bahnhöfen der Linie 8 zwischen Brunnenstraße und Hermannplatz geschieht. Junge Männer warten auf den Zug, steigen ein, nach zehn Minuten sind sie wieder da. Das Spiel wiederholt sich mehrfach am Tage. Drogenkuriere im Einsatz. Irgendwo zwischen den Bahnhöfen nehmen sie die etwa ein Zentimeter großen Heroinkügelchen auf, stecken sie unbemerkt in den Mund, bis ein Kunde anrückt und mit einem Schein lockt. Sekunden später ist das Geschäft abgewickelt und die Tour beginnt erneut.

Für Wael, Mahmoud und Mazen war am 24. Januar dieses Jahres Feierabend. Drogenermittler waren ihnen auf den Fersen, nachdem sie über Monate beobachtet wurden. Seit gestern stehen sie vor Gericht. Sie kommen aus dem Libanon, sind alle ...


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