»Beethoven war ein Sechzehntel schwarz«

Nadine Gordimer: Zwei Bände der inzwischen 90-jährigen Literaturnobelpreisträgerin bieten auch Neues

  • Manfred Loimeier
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es ist ein erfahrungsreiches Leben, auf das die südafrikanische Literaturnobelpreisträgerin Nadine Gordimer mit ihren nunmehr 90 Jahren, zurückblicken kann. Aber zugleich dürfte sie vermutlich wünschen, dass ihr und ihren Altersgefährten ein Großteil dieser Erfahrungen erspart geblieben wäre. Angefangen von ihrem ersten Erzählungsband, dem 1949 erschienenen »Face to Face«, bis hin zu ihrem jüngsten Roman, der unter dem Titel »Keine Zeit wie diese« im Vorjahr auf Deutsch erschien, stehen das Leben und komplette literarische Werk Gordimers unter dem Eindruck der Apartheid und ihrer bis heute spürbaren Folgen. Und so hat sich Gordimer in ihrem Schreiben zeitlebens damit befasst, wie sich die unmenschliche Politik der Rassentrennung in die Herzen und Köpfe der Menschen grub, welche Brüche und Risse sie schuf und das Zusammenleben aller Südafrikaner bis in die privatesten Details regelte, prägte und teils heute noch beeinflusst.

Er...


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