Umkämpfter Mythos Trümmerfrau

Denkmalsverhüllung der Grünen in München legt Befindlichkeiten bloß

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

»Erschlagen!«, »Vergasen!« Mit derlei Reaktionen sehen sich zwei Münchner Grünen-Politiker konfrontiert, seit sie das Trümmerfrauendenkmal verhängt haben - mit einem braunen Tuch.

Nein, so hatten sich die beiden bayerischen Grünen-Politiker Sepp Dürr und Katharina Schulze die Heftigkeit der Reaktionen nicht vorgestellt. Am vergangenen Donnerstag hatten sie in München das »Trümmerfrauen«-Denkmal in einer symbolischen Aktion mit einem braunem Tuch verhüllt, um auf das »Weichspülen« historischer Tatsachen hinzuweisen. Denn in der bayerischen Landeshauptstadt waren es vor allem ehemalige NSDAP-Parteimitglieder, die die Trümmer wegräumen mussten. Seit der Verhüllung wogt ein Kulturkampf um das Denkmal, der von rechter Seite mit Vehemenz angeschürt wird. Forderungen nach »Vergasen« und »Erschlagen« im Internet stehen dabei neben Drohanrufen bei den Grünen.

Der Stein des Anstoßes steht am Münchner Marstallplatz, wurde am 9. September von Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) eingeweiht und trägt die dreizeilige Aufschrift: »Den Trümmerfrauen und der Aufbaugeneration Dank und Anerkennung, München nach 194...


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