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Klarheit über die braune Färbung der Spree
Sachsen und Brandenburg wollen gemeinsam etwas gegen die Eisenbelastung des Gewässers tun
Berlin. Sachsen und Brandenburg wollen im Kampf gegen die Verockerung der Spree künftig gemeinsam vorgehen. Die braunen Eisenrückstände aus alten DDR-Tagebauen in den Fließgewässern der Lausitz haben bereits zu negativen ökologischen und wirtschaftlichen Folgen geführt, erklärten die Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU) und Dietmar Woidke (SPD) am Donnerstag am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin. Sanierungsmaßnahmen müssten deshalb schneller als bisher auf den Weg gebracht werden.
Der Anstieg des Grundwasserspiegels auf dem Gebiet der sächsischen Sanierungstagebaue führt bis zur Talsperre Spremberg in Südbrandenburg und auch in dahinter liegenden Gewässern zu braunen Verfärbungen der Spree. Mit einem Pilotprojekt, für das derzeit das Genehmigungsverfahren läuft, könnte der Eiseneintrag in die Spree und die Kleine Spree um bis zu 20 Prozent gesenkt werden, kündigte Tillich an. Beide Regierungschefs wollen sich im Frühjahr gemeinsam vor Ort über den Fortgang der Bemühungen informieren, hieß es.
Die Eisenhydroxidwerte der Fließe im Spreewald liegen Experten zufolge an vielen Stellen deutlich über denen früherer Messungen. Verockerungen werden in der Regel durch Eisen- oder Manganrückstände verursacht, die auch das Leben auf dem Grund der Gewässer bedrohen. Die braune Verfärbung entsteht bereits ab einem Schwellenwert von drei Milligramm Eisen pro Liter Wasser. Experten dämpfen daher die Erwartung auf kurzfristig sichtbare dauerhafte Erfolge.
Zur Sanierung der stillgelegten Tagebaue hat die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, mit dessen Umsetzung bereits begonnen wurde. Die Behörden beider Länder werden »notwendige Genehmigungsverfahren zügig durchführen«, hieß es. epd/nd
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