»Wir belassen es zu oft bei allgemeinen Losungen«

Helmut Scholz, Gründungsmitglied der EL, scheidet in Madrid aus dem Vorstand und zieht Bilanz eines schwierigen Prozesses

Helmut Scholz (59) hat maßgeblich zur Gründung der Europäischen Partei der Linken 2004 beigetragen. Seither ist er Mitglied im Vorstand der EL. Auf dem Kongress in Madrid tritt der heutige Europaabgeordnete der LINKEN nicht mehr zur Wiederwahl an – um jüngeren Leuten mit neuen Sichtweisen Platz zu machen, wie er sagt. Mit ihm sprach für »nd« Uwe Sattler.

nd: Sie gehörten im Mai 2004 zu den Mitbegründern der Europäischen Linkspartei. Wie fällt Ihre Bilanz nach fast zehn Jahren aus?
Helmut Scholz: Zahlenmäßig sind wir so stark wie nie zuvor. Viele Parteien sind seit dem Gründungsprozess zu uns gestoßen, eine stärkere Hinwendung zu zentralen Problemen des Alltags der Menschen hat stattgefunden. Viele Aktivitäten der EL-Parteien haben Bezug zur Europäischen Linken. Die EL als Friedenskraft ist ein Anker weltweiter Solidarität mit sozialen und emanzipatorischen Kämpfen. Es gibt eine jährliche Sommer-Universität, zahlreiche Arbeitsgruppen. Zugleich bleibt zu konstatieren, dass die Europäische Linke ihre Ideen, wie das konkrete Lebensumfeld der Menschen zum Positiven verändert werden kann, wie die kollektive Erarbeitung gemeinsamer Strategien organisiert werden muss, zu wenig vorangetrieben hat. Und vielleicht zu wenig Nachhaltigkeit beim Voranbringen neuer, viele MitstreiterInnen einbez...


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