Viel Hoffnung, wenig Courage

Über die wechselvolle Geschichte des Friedensnobelpreises

In dieser Woche wurde wie jedes Jahr am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen: an die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen in Den Haag, deren Einsatz bei der Zerstörung der syrischen Giftgas-Vorräte auch weltweit viel Anerkennung findet.

In der Geschichte war das nicht immer so. Häufig löste die Verleihung des Friedensnobelpreises im Nachhinein heftige Kontroversen aus, denn die Frage, was dem Frieden wirklich dient, ist nicht leicht zu beantworten. 1901 erhielt der Schweizer Henry Dunant, der unter anderem das Rote Kreuz gegründet hatte, den ersten Friedensnobelpreis. Von der internationalen Öffentlichkeit wurde diese Entscheidung begrüßt. Nicht so von dem russischen Schriftsteller Leo Tolstoi. Er kritisierte, dass die von Dunant geschaffene Organisation die Grausamkeit des Krieges nur gemildert und diesen damit wieder salonfähig gemacht habe.

Nach dem testamentarisch...


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