So sind wir in Wolgast nicht

Wie die Stadt im Nordosten mit dem Vorwurf des Rassismus in einem NDR-Beitrag umging und die NPD nun den deutschen Pilz rettet

Jeder konnte es sehen - das Schild. Eugen Heilig, ein Kommunist und Arbeiterfotograf, hat es 1936 bei Mittenwalde unweit von Berlin fotografiert (oben). Mein Großvater hatte die Hoffnung, sein Foto könne ein wenig dazu beitragen, dass Menschen sich nie wieder blind stellen, um Hasspredigern wie den Nazis zu folgen.

Man muss sich schon wundern, dass in diesem Jahr so wenige deutsche Pilzsammler erschossen, erstochen oder erschlagen wurden. Genau genommen, nicht einer kam auf diese Weise im deutschen Wald zu Tode. Dabei ist es doch »dank zunehmender multikultureller Buntheit« höchst leichtsinnig, sich »ohne Kalaschnikow im Anschlag« zwischen deutsche Eichen und unter Fichten zu wagen. Das jedenfalls kann man einer Internet-Nachrichtenseite »für Mecklenburg und Pommern« entnehmen, die ein David Petereit aus Grevesmühlen so unverantwortlich verantwortet.

Der Typ ist Landtagsabgeordneter der NPD und stets dabei, wenn von Rechtsaußen Hass geschürt wird. Petereit war in der inzwischen verbotenen Mecklenburgischen Aktionsfront, der Heimattreuen Deutschen Jugend, der Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene. Bis 2012 saß er im Ortsbeirat von Rostock-Lichtenhagen. Sein Name taucht sogar auf, wenn man NSU und Petereit zusammen ins Googl...


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