Eine Leidenschaft der Zerstörung und Selbstzerstörung

Ruediger Dahlke über Hass als Projektion, die Bergpredigt Jesu und Krankheit als Symbol

Dr. med. Ruediger Dahlke (62) arbeitet seit über 30 Jahren als Arzt und Psychotherapeut. Er hat mit Büchern wie »Krankheit als Sprache der Seele« und »Krankheit als Symbol« eine ganzheitliche Psychosomatik begründet. Seine Bücher »Die Schicksalsgesetze«, »Das Schattenprinzip« und »Lebensprinzipien« liefern dafür philosophische, spirituelle und praktische Grundlagen. Sein Streben, ein Feld »ansteckender Gesundheit« aufzubauen, spiegelt sich auch in Büchern wie »Peace-Food« über vegane Lebensweise oder »Von der großen Verwandlung« über Leben und Sterben. Mit Ruediger Dahlke sprach Ingolf Bossenz.

nd: Alle Jahre wieder werden die berühmt-berüchtigten 10, 50 oder 100 Gründe bemüht, Weihnachten zu hassen. Ist das eigentlich ein ernst zu nehmendes Phänomen?
Dahlke: Es gibt immer Menschen, die schwer klarkommen mit dieser emotionsgesättigten Weihnachtszeit, mit ihrer brisanten Mischung aus Sentimentalität, Konsumrausch und Erwartungsstress, dem eigentümlichen Amalgam aus plötzlicher Nächstenliebe, geballtem Familiensinn und exzessivem Essverhalten. Die Aversion dagegen kann sicher zu Problemen führen. Beim Betreffenden selbst und gegenüber dem sozialen Umfeld. Aber veritabler Hass ist das nicht.

Was ist für Sie Hass?
Hass ist die äußerste Radikalisierung von Ablehnung, Antipathie, Aversion. Er richtet sich vor allem auf und gegen Menschen und Menschengruppen. Hass ist damit zugleich der direkte Gegenpol zur Liebe. Während Liebe das totale Sich-Öffnen gegenüber anderen und anderem bedeutet, ist Hass das totale Verschließ...


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