Ein Satellit für’s Landvolk

Bolivien feiert ersten eigenen Trabanten im All

  • Benjamin Beutler
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

»Túpac Katari« soll Bolivien mehr Unabhängigkeit im Telekommunikationsmarkt bringen und den Dörfern Telefon und Fernsehen.

Für Bolivien war es ein großer Schritt. »Ich bin tief berührt. Nie wieder werden wir ohne Kommunikation sein, so wie früher, als wir in Armut und Dunkelheit lebten«, sprach Evo Morales mit reichlich Pathos. Eingepackt in eine dicke Thermojacke und sichtlich aufgewühlt beobachtete Boliviens Präsident am Freitag den Start der chinesischen Trägerrakete LM 3B. Minusgrade und leichter Schneefall am chinesischen Weltraumbahnhof Xichang hatten den mitternächtlichen Abschuss von Boliviens erstem Kommunikationssatelliten kurz vor dem Countdown zu einem Nervenspiel gemacht. Doch um 12.40 Uhr bolivianischer Zeit war es soweit: »Túpac Katari« (TKSAT1) wurde ohne Zwischenfälle in den Orbit geschossen.

Namensgeber ist ein Rebellenführer der Aymara, der 1571 am Ende des größten Bauernaufstands im Kolonialreich gegen die spanischen Eroberer in La Paz gevierteilt wurde. Damals habe er gesagt: »Ich werde millionenfach zurückkehren«, erinnerte M...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.