Hellersdorf hilft den Flüchtlingen

Gegen die Notunterkunft in der Carola-Neher-Straße gibt es kaum noch Proteste, stattdessen unterstützen Nachbarn die Asylsuchenden

Stimmungsumschwung in Hellersdorf: Als vor vier Monaten die ersten Flüchtlinge in die leere Schule zogen, marschierten Neonazis auf. Heute helfen Anwohner beim Deutsch lernen.

Die Carola-Neher-Straße ist fast verlassen. Ein einzelner Mann steigt mit seinen Einkäufen die drei Stufen zum Hellersdorfer Flüchtlingsheim hoch. Als er durch die Tür hineingeht, sieht man für einen Moment Kinder, die im Flur Fangen spielen.

Der gleiche Ort, vier Monate zuvor: Neonazis marschieren in der Straße auf, NPD-Plakate in der Luft, »Nein zum Heim«-Chöre. Gegenüber Sitzblockaden, dazwischen hunderte Polizisten. Willkommens-Atmosphäre fühlt sich anders an.

Doch es hat sich viel verändert in Hellersdorf. »Als ich die Aufgabe übernommen habe, da haben mich alle für verrückt erklärt, sogar meine Familie«, sagt Martina Wohlrabe, die Leiterin der Einrichtung. Dieser Konflikt sei doch niemals zu lösen, hörte sie überall. Seit 1989 arbeitet Wohlrabe schon in Einrichtungen, die sich um Vertriebene kümmert. Damals waren es die Spätaussiedler, heute sind es die Flüchtlinge aus Nahost, Afrika, Osteuropa. »So etwas wie hier ...


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