Ein neuer Bürgerkrieg

Olaf Standke über den Konflikt in Südsudan

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Zahl jener, die auf das UN-Gelände im südsudanesischen Bor flüchten, wächst stündlich. Die Situation ist symptomatisch für die Zuspitzung der Lage im jüngsten UN-Mitgliedstaat. Hier kämpfen nicht nur Regierungstruppen und die vom geschassten Vizepräsidenten Machar geführten Rebellen; bewaffnete Gruppen außerhalb jeder Kontrolle verschärfen die Gewalt mit Hunderten Toten noch. Nach über 20 Jahren Bürgerkrieg mit dem Norden fehlt es nicht an Waffen - auch das Teil des Erbes, das schwer auf dem seit 2011 unabhängigen Land lastet. Für die Bevölkerung hat sich die Friedensdividende bisher nicht ausgezahlt, die Armut ist weiter riesengroß.

Und nun droht der Machtkampf zwischen Präsident Kiir und Machar in einen neuen Bürgerkrieg auszuwachsen: Beide Männer stehen für die größten Ethnien, und es geht um Öl. Das vor allem mit chinesischem Geld geförderte »schwarze Gold« aus Machars Heimatprovinz sorgt für den Großteil der Staatseinnahmen und wird über Sudan verschifft, wo der Treibstoff schon knapp wird. Spätestens da bekommt der Konflikt internationale Dimensionen, zumal UN-Blauhelme getötet und US-Maschinen auf Evakuierungsflug beschossen wurden. Auch Uganda und Kenia wollen Truppen schicken. Ohne Druck der »Weltgemeinschaft« wäre Südsudan nicht entstanden. Jetzt ist dringend politische Hilfe nötig, um sein Scheitern zu verhindern.

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