Erpressung mit Regierungssegen

Französische Unternehmer hebeln Arbeitsrecht weiter aus - das Gesetz zur 35-Stunden-Woche ist längst Makulatur

  • Ralf Klingsiek, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Um Kosten zu senken und die Produktivität zu erhöhen, sollen die Beschäftigten in der französischen STX-Werft pro Tag 20 Minuten mehr arbeiten. Ein Gesetz der Linksregierung macht es möglich.

Der STX-Werft im französischen Saint-Nazaire winkt ein Großauftrag für zwei Riesenkreuzfahrtschiffe im Gesamtwert von 2,4 Milliarden Euro, der das Unternehmen mit seinen 2200 Beschäftigten bis 2020 auslasten würde. Der Auftraggeber, die italienische Kreuzfahrtreederei MSC, würde gern wieder auf die Werft in Saint-Nazaire zurückgreifen, zumal diese in den zurückliegenden zehn Jahren für MSC bereits zwölf unterschiedlich große Kreuzfahrtschiffe für zusammen sechs Milliarden Euro gebaut hat - zur größten Zufriedenheit. Der Haken dabei ist jedoch der Preis, denn bislang ist das Angebot von STX um einen zweistelligen Millionenbetrag pro Schiff teurer als das der Konkurrenten. Das sind die italienische Werft Fincantieri und die deutsche Meyerwerft.

Doch die Direktion der Werft in Saint-Nazaire, die mehrheitlich der internationalen STX-Gruppe und zu 33 Prozent dem Staat gehört, hat eine Lösung parat: Um die Kosten zu senken und die P...


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