Lieberknechts Strohhälmchen

Nachdem in Hessen Schwarz-Grün besiegelt ist, liebäugelt die Union auch im Nachbarland Thüringen mit der Ökopartei

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Schwarz-Grün könnte die CDU-Herrschaft in Erfurt verlängern, auch wenn die SPD nicht mehr als Mehrheitsbeschaffer zur Verfügung stehen sollte. Doch dafür braucht die Union 40 Prozent.

Neun Monate vor der Thüringer Landtagswahl schließt die seit 2009 mit der SPD regierende Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht eine Zusammenarbeit mit den Grünen nicht mehr aus. Die Union, die in Erfurt seit 1990 den Ton angibt, werde beim nächsten Urnengang »40 Prozent plus X« einfahren und damit eine »Gestaltungsmehrheit« erringen, sagte die Christdemokratin dieser Tage der »Thüringer Landeszeitung«.

Lieberknechts Buhlen um die Gunst der Grünen dürfte vorrangig dem Versuch geschuldet sein, sich selbst Mut zu machen und mit allen Mitteln einen drohenden Machtverlust ihrer Partei zu verhindern, indem sie mehrere Eisen im Feuer hält. So prognostizierte dieser Tage eine INSA-Umfrage zur Landtagswahl im Freistaat 35 Prozent für die CDU, 27 Prozent für die LINKE, 18 Prozent für die SPD und sieben Prozent für die Grünen. Demnach könnte sich ein rot-rot-grünes Bündnis auch dann auf eine solide Mehrheit stützen, wenn der erst An...


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