Zugehörigkeit und Ausgrenzung

Was hat das Hemd mit Politik zu tun? - Eine Ausstellung in Köln berichtet über Kleidung im »Dritten Reich«

  • Jürgen Schön
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Kleider machen Leute - das weiß man nicht erst seit der Novelle von Gottfried Keller. Wie das in der Zeit des Nationalsozialismus aussah, zeigt jetzt das Kölner NS-Dokumentationszentrum. Zwei Aspekte greift die Sonderausstellung auf: Wer trägt was warum? Und wer profitierte von der Bekleidungsproduktion?

Mode im »Dritten Reich« - das bedeutete Zugehörigkeit und Ausgrenzung. Wer nicht dazugehörte, wurde durch Zwangssymbole wie den Judenstern oder den Aufnäher »Ost« für Zwangsarbeiter aus dem Osten brutal und weithin sichtbar markiert. Die Uniformen dagegen zeigten: Wir gehören dazu. Als verstärkendes Symbol gab es die rote Armbinde mit dem Hakenkreuz im weißen Kreis. Dass diese Nazi-Symbole heute zur Satire reizen, bewies die Antifa-Gruppe »Front deutscher Äpfel« 2007 in Gräfenberg: Sie trug rote Armbinden mit einem schwarzen Apfel im weißen Kreis.

Praktisch und bequem waren die Uniformen für die Hitlerjugend (HJ) und den...


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