Energiedilemma

Grit Gernhardt über steigende Strompreise und steigende Armut

  • Lesedauer: 1 Min.

Zuerst ist es nur eine Monatsrechnung, die nicht bezahlt werden kann, dann geht es ganz schnell: Der Strom ist weg, die Wohnung dunkel und kalt. Die Geduld der Energieversorger mit säumigen Kunden erschöpft sich üblicherweise recht schnell. Insbesondere Hartz-IV-Bezieher sind gefährdet, reicht der für die Energieversorgung bestimmte Teil des Regelsatzes doch laut aktuellen Berechnungen des Vergleichsportals Verivox gerade einmal für 80 Prozent der gleich zu Beginn des neuen Jahres weiter gestiegenen Strompreise. Als Begründung muss wieder einmal die Energiewende herhalten, deren Kosten äußerst einseitig auf den Schultern der Privathaushalte lasten.

Zwar will die Große Koalition das Erneuerbare-Energien-Gesetz in der ersten Jahreshälfte reformieren; dass die Industrie anschließend deutlich mehr finanzielle Verantwortung übernehmen muss, ist aber kaum zu erwarten. Dass die Hartz-IV-Sätze nennenswert erhöht werden, ebenso wenig. Das Dilemma der einkommensschwachen Haushalte setzt sich also im neuen Jahr nicht nur fort, sondern verstärkt sich sogar noch, denn die Energiepreise kennen auch in den kommenden Monaten und Jahren nur eine Richtung - nach oben. Wohl dem, der mit genug Kerzen und Wärmflaschen vorgesorgt hat ...

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