Abrechnung in Falludscha

Islamistische Rebellen heizen mit ihrem Vormarsch in Irak den interreligiösen Konflikt an

  • Karin Leukefeld, Bagdad
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Über zehn Jahre nach dem US-Einmarsch in Irak ist die ehemalige Rebellenhochburg Falludscha wieder in die Gewalt islamistischer Aufständischer gefallen. Der sunnitisch-schiitische Konflikt eskaliert.

Die Auseinandersetzungen um die Kontrolle der westirakischen Städte Falludscha und Ramadi haben mindestens 100 Todesopfer gefordert. Seit Tagen liefern sich die Gruppe »Islamischer Staat in Irak und Syrien« (ISIS) auf der einen und die irakische Armee und Milizen der Stammesverbände (Sahwa) auf der anderen Seite blutige Kämpfe.

Nachrichtenagenturen berichteten unter Berufung auf Einwohner von Falludscha, ISIS-Kämpfer hätten die Kontrolle der Stadt übernommen und das Militär verdrängt. Ein hochrangiger, namentlich nicht genannter Sicherheitsbeamter bestätigte gegenüber Journalisten, man habe die Kontrolle über Falludscha verloren. Nur in den Außenbezirken der Stadt seien noch Polizeikräfte stationiert. Auch in der Stadt Ramadi soll die ISIS Militär und Polizei verdrängt haben.

Beide Städte waren nach der von den USA angeführten Invasion 2003 Ausgangspunkt für Angriffe von Al-Qaida und der irakischen Opposition gegen die B...


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