Pack die Badehose aus

Neue Bädereintrittspreise sorgen für Boykottaufrufe, Kritiker fordern Rekommunalisierung

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seit 1. Januar gelten höhere Eintrittspreise in den Berliner Schwimmbädern. Stammgäste sind empört und sammeln Unterschriften, Bäder-Betriebe und Sportsenat rechtfertigen die Änderungen.

Anita Schneider ist stinkwütend. Wie seit zehn Jahren üblich wollte sie eigentlich auch im neuen Jahr an diesem Morgen um sieben Uhr in das Kreuzberger Spreewaldbad gehen, um den Tag mit einer halben Stunde Schwimmsport zu beginnen. Wie wichtig regelmäßige Bewegung ist, weiß die Physiotherapeutin aus ihrem Beruf. Doch statt 3,40 Euro soll die 50-Jährige jetzt 7,50 Euro zahlen. »Dieser Preis ist eine Frechheit«, sagt Schneider. Immerhin funktioniere im Frauenbereich die Hälfte der Duschen nicht, und die Spaßbad-Komponenten stehen am frühen Morgen noch gar nicht zur Verfügung. Schneider will die Bäder-Betriebe und die hohen Eintrittspreise ihres Chefs Ole Bested Hensings boykottieren.

Damit scheint Schneider nicht allein zu sein, am Dienstagmorgen dieser Woche bleibt das sonst gut besuchte Spreewaldbad in den Morgenstunden nahezu leer. Nur wenige Schwimmer ziehen ihre Bahnen. Auch in anderen Schwimmbädern der Stadt ist der Unmut...


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