In der französischen Diaspora macht sich Ernüchterung breit

Exil-Malier sind über Pariser Kooperation mit Tuareg-Rebellen enttäuscht / Elysée will Mali in einen Terrorabwehrgürtel einbinden

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Frankreich hält an seinen Plänen fest, seine Truppenpräsenz in Mali im Jahr 2014 zurückzufahren. Die malische Exilgemeinde begrüßte einst die Intervention, inzwischen wird Kritik an Paris' Strategie laut.

Unter den Ausländern in Frankreich sind die schätzungsweise 120 000 Malier eine der größten Gemeinschaften. Zumeist sind sie mit einem Touristenvisum für drei Monate gekommen und illegal geblieben. Sie arbeiten mit gefälschten oder von Verwandten und Freunden geliehenen Papieren und leben oft in Ausländerwohnheimen, wo jede Etage und jedes Zimmer einer Region oder einem Dorf in der Heimat entspricht.

Fast alle stammen aus der Provinz Kaywes im wirtschaftlich benachteiligten Süden des Landes, wohin sie zurückkehren wollen, wenn sie genug Geld verdient haben, um sich zu Hause eine neue Existenz aufzubauen.

Als Christen haben sie die Intervention Frankreichs vor einem Jahr begrüßt, weil dadurch die handstreichartige Machtübernahme der radikalen Islamisten aus dem Norden vereitelt wurde. Mit der Präsidentschaftswahl im Juli und der Parlamentswahl im November haben sie große Hoffnungen für eine echte Demokratie und eine fried...


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