Wie man Heringe unverkäuflich macht

Ein EU-interner Streit bedroht die Existenz vieler Fischer in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein

  • Martina Rathke, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Fischer an der Ostsee bangen um Absatz und Preise. Weil für den Ostseehering ein Fischmanagement fehlt, gibt es kein Ökosiegel. Dieses Manko macht den Fisch in Deutschland zunehmend unverkäuflich.

Der milde Winter treibt die ersten Heringe in die küstennahen Gewässer Vorpommerns. Rund 20 Kilogramm von dem silberglänzenden fetten Fisch haben die Fischer des Küstendorfes Stahlbrode an diesem Tag aus dem Strelasund zwischen der Insel Rügen und dem vorpommerschen Festland geholt. Die ersten wenigen Silberlinge des Jahres gehen in die Direktvermarktung am Hafen - nicht nur wegen der noch geringen Menge, auch weil es für den diesjährigen Ostseehering noch keine Industriepreise gibt.

»Wir befürchten, dass die Preise in diesem Jahr sinken werden«, sagt der Chef der Fischereigenossenschaft, Bernd Schütze. Nach einer bereits von der EU beschlossenen Fangquotenkürzung von 23 Prozent in 2014 für ihren »Brotfisch« Hering wäre das der zweite herbe Rückschlag.

Hintergrund für den erwarteten Preisrückgang: Im Gegensatz zum Artgenossen aus der Nordsee ist der Ostseehering nicht mit einem Ökosiegel zertifiziert. Ohne MSC-Siegel (Ma...


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