Aufklärung im NSU-Mordfall Kiesewetter?

Zeugenbefragung vor dem Oberlandesgericht in München

Mittwochmorgen in München. Der 74. Verhandlungstag gegen mutmaßliche Mittäter und Helfer des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) beginnt. Heute will sich der Senat des Oberlandesgerichtes dem Fall Michelle Kiesewetter zuwenden. Die aus Oberweißbach stammende Polizeimeisterin soll 2007 von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos im baden-württemberischen Heilbronn ermordet worden sein. Ein Zufallsopfer? Kaum. Doch der zehnte und vermutlich letzte Mord des NSU gibt noch immer zahlreiche Rätsel auf. Es ist höchst ungewiss, ob die geladenen Zeugen, allesamt Ermittler der Kriminalpolizei, Licht ins Dunkel bringen können.

Die Aufklärung des Falles könnte die Frage beantworten helfen, ob der NSU tatsächlich nur aus drei Personen bestand. Der Mord an Kiesewetter und der Mordversuch an ihrem Kollegen A. nähren Zweifel daran. Aussagen von Zeugen, darunter von A., und Phantom-Bilder deuten zumindest auf die Mittäterschaft anderer hin. Zugleich sind zahlreiche Verbindungen thüringer und sächsischer Neonazis und Blood&Honour-Anhänger nach Baden-Württemberg nie aufgeklärt worden. Die Bundesanwaltschaft widerspricht dem und behauptet, allen Spuren gefolgt zu sein, die jedoch zu keinen Ergebnissen geführt hätten.

Zuvor jedoch werden noch Zeugen gehört, die weiter Auskunft über den Brand in der Zwickauer Wohnung des rechtsextremistischen Terrortrios geben sollen. Laut Anklage zündete Zschäpe die Wohnung des Trios an, um Spuren zu verwischen. Die Anklage wirf...


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