Psychologie nur mit Dolmetscher

Unter Therapeuten sind kaum Muttersprachler

  • Katrin Kasper, Stuttgart
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Diplompsychologe Mehmet Yazici hat einen Sympathiebonus bei türkischen Patienten. »Mein Migrationshintergrund vereinfacht oftmals den Beziehungsaufbau«, erklärt er. »Durch die kulturelle Gemeinsamkeit entsteht mehr Offenheit.« Yazici arbeitet in der interkulturellen Psychiatrischen Institutsambulanz des Rudolf-Sophien-Stifts in Stuttgart. Die Abteilung ist seit 2006 auf türkische Patienten spezialisiert.

Von den 14 Mitarbeitern haben sechs türkische Wurzeln: Drei Psychotherapeuten, eine Sozialpädagogin, eine Sekretärin und ein Dolmetscher. Institutsleiter und Facharzt Peter Birkert schätzt, dass die Hälfte der rund 600 Patienten türkischer Herkunft ist. »Der Andrang ist groß«, sagt er. Die Ambulanz könnte doppelt so viele türkische Patienten aufnehmen. »Dafür reichen unsere Kapazitäten aber nicht aus.«

Von 10,8 Millionen Menschen in Baden-Württemberg sind knapp drei Millionen Migranten - etwa 27 Prozent. Die türkisch...


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