Gedenken an Opfer von Neonazis in Russland

Überparteilicher Aufruf zur Demonstration am 19. Januar zieht auch Lesben- und Schwulenszene an

  • Ute Weinmann, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Zum fünften Mal jährt sich am Sonntag die Ermordung des Anwalts Markelow und der Journalistin Baburowa. Nicht jeder ist bei der zentralen Gedenkveranstaltung erwünscht.

Am 19. Januar werden wieder viele Menschen in Russland an Stanislaw Markelow und Anastasia Baburowa denken und daran, wie 2009 ihr Leben beendet wurde. Der Anwalt und die Journalistin verstanden sich als Antifaschisten und leisteten einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über Aktivitäten von Neonazis.

Ihre Mörder sitzen inzwischen langjährige Haftstrafen ab. Die Strafermittlungen führten seinerzeit zu einer Kampforganisation mit dem Kürzel BORN (Kampforganisation russischer Nationalisten), die einerseits mit einem beeindruckenden Waffenarsenal im Untergrund agierte, deren Beziehungen über die Organisation »Russki Obras« gleichzeitig jedoch bis in die Präsidentschaftsverwaltung reichten. Doch das Konzept der staatlichen Kontrolle über legale Vereinigungen aus der rechten Szene mündete keineswegs in eine Eindämmung von Gewaltakten, sondern förderte sie geradezu.

Der Gründer von »Russki Obras«, Ilja Gorjatschew, und der weg...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.