Drohnen gegen die Camorra

Italien setzt zur Beseitigung illegaler Mülldeponien der Mafia nun das Militär ein

  • Tom Mustroph, Neapel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die italienische Regierung hat 850 Soldaten zur Bekämpfung der Müllkriminalität in Kampanien in Marsch gesetzt. Sie sollen Müllkippen aufspüren und verhindern, dass sie weiter genutzt werden.

»Wir sind dazu bereit. Wir haben niemals eine schlechte Figur abgegeben«, sagte General Vincenzo Lops voller Stolz zu seiner neuen Aufgabe: Er kommandiert 850 Soldaten bei der Suche nach Giftmüll in Süditalien. Sogar Aufklärungsdrohnen stehen seinen Einheiten zur Verfügung. Das ist durchaus sinnvoll. Zwar weisen die Umweltaktivisten von Legambiente seit mehr als zwei Jahrzehnten auf die illegalen Müllkippen und die Gefahren hin, die durch die Verseuchung von Boden, Wasser und Luft entstehen. Viele der Müllkippen sind schon lokalisiert. Aber immer wieder werden in Ermittlungen gegen die Camorra neue illegale Deponien aufgespürt, die sich zum Teil in entlegenen Gebieten oder unter meterdicken Erdschichten befinden.

Grundlage des Militäreinsatzes ist das Anfang dieser Woche in Rom verabschiedete Dekret über das »Land der Feuer«. Die Bezeichnung rührt von den vielen Bränden der illegalen Müllkippen Kampaniens her. Das Dekret ist e...


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