Im Zeichen der Klobürste

Ulrike Winkelmann über eine postmoderne Protestikone und den Hamburger Widerstandsgeist

  • Ulrike Winkelmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es gab zuletzt ausreichend Gelegenheit, über die Schönheit der Klobürste nachzudenken. Die Ikonisierung dieses Protestgegenstands aus Hamburg ist weit gediehen. Aus den bloßen Pixel-Basteleien im Netz hat die Bürste es bereits ganz materiell gedruckt auf T-Shirts geschafft, die fraglos demnächst auch in Serie produziert werden. Womöglich hat die Bürste das Zeug, den Che-Guévara-Kopf abzulösen. Ironie ist die Zärtlichkeit der Bürger.

Nur kurz zur Erläuterung: In Hamburg rasselten kurz vor Weihnachten Aktivisten und Polizei bei einer Demonstration zusammen, die sich um den Schutz des linken Kulturzentrums »Rote Flora«, den Schutz vor Verdrängung aus dem heimatlichen Stadtteil sowie den Schutz von afrikanischen Flüchtlingen drehte. Der Hamburger Senat, seit drei Jahren allein von der SPD gestellt, nahm dies zum Anlass, ein »Gefahrengebiet« einzurichten. Bei einer der dadurch ermöglichten Spontankontrollen fanden Polizisten im Hos...


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