Plötzlicher Sprung ins kalte Wasser

Für eine Mehrheit der »Care Leaver« fehlen Übergangsmodelle

  • Reimar Paul, Hildesheim
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Anna hat es geschafft. Obwohl sie ihre Jugend in einem Heim verbrachte, hat sie das Abitur gemacht, studiert und die Uni mit dem Master abgeschlossen. Zurzeit arbeitet die 25-Jährige an einer Hochschule. Das alles ist keine Selbstverständlichkeit. Denn Anna ist ein »Care Leaver« - also ein Mensch, der im Jugendheim, einer betreuten Wohngruppe oder einer Pflegefamilie aufwuchs und nun »in die Freiheit« entlassen worden ist. »Care Leaver« stehen im Bildungssystem meist deutlich schlechter da als Gleichaltrige, die in ihren Herkunftsfamilien groß wurden. In Deutschland leben etwa 150 000 junge Menschen in solchen Erziehungseinrichtungen. Aus ganz unter unterschiedlichen Gründen: Manche Eltern sind mit ihren Kindern überfordert, andere haben Suchtprobleme, sind gewalttätig oder haben ihre Kinder missbraucht. In den meisten Fällen endet die staatliche Fürsorge mit Vollendung des 18. Lebensjahres.

Forscher der Universität Hildesheim...


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