Die Tür zu einem Waffenstillstand aufstoßen

LINKE-Politiker Jan van Aken zu den Aufgaben und Aussichten einer Syrien-Friedenskonferenz

Jan van Aken ist für die LINKE Mitglied im auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages. Er besuchte vor Kurzem das kurdische Siedlungsgebiet im Nordwesten Syriens. Über seine Erwartungen an die geplante Friedenskonferenz sprach mit ihm Roland Etzel.

nd: In Montreux soll am Mittwoch eine Syrien-Konferenz stattfinden. Seit Monaten wird darum gerungen, und trotzdem ist immer noch nicht sicher, ob sie stattfindet und mit welchen Teilnehmern. Was sind Ihrer Meinung nach die Ursachen dafür?
van Aken: Wir haben im Bürgerkrieg immer das Problem, dass bei Verhandlungen die Seite, die gerade militärisch stark ist, verhandlungsbereit ist, und die Seite, die militärisch schwach ist, nicht verhandeln will. Zusätzlich muss man sehen, dass in Syrien nicht nur ein Bürgerkrieg, sondern auch ein Stellvertreterkrieg im Gange ist. Deshalb sollten die Länder, die sich in Syrien einmischen, mit am Tisch sitzen, also auch Saudi-Arabien und Iran. Iran ist jetzt eingeladen worden. Das macht Sinn, führt aber, wie zu sehen ist, zu neuen Verwerfungen.

Ist Saudi-Arabien eingeladen worden?
Ja, ebenso wie Iran, und beides macht Sinn, weil sie sich beide auf unterschiedlichen Seiten in den Krieg ein...


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