Aber Horthy ist zurück

Über Ungarns neue Erinnerungsorte

  • Detlef D. Pries
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Die Statue des Befreiungsdenkmals stand seit 1947 auf dem Budapester Gellert-Hügel.
Die Statue des Befreiungsdenkmals stand seit 1947 auf dem Budapester Gellert-Hügel.

Es gibt im heutigen Budapest durchaus beeindruckende Denkmäler - die Schuhe am Ufer der Donau beispielsweise. Auf der Pester Seite des Stroms, unmittelbar am Wasser, stehen oder liegen auf einer Länge von 40 Metern 60 Paar aus Metall gegossene Schuhe. Sie erinnern daran, dass ungarische Pfeilkreuzler 1944 und 1945 jüdische Ungarn am Fluss zusammentrieben und erschossen. Gyula Pauer und Can Togay schufen diesen Ort stillen Gedenkens, der 2005 eingeweiht wurde.

In diesem Jahr sollen in Ungarn weitere Stätten der Erinnerung an die Ermordung von 600 000 ungarischen Juden entstehen. Denn 2014 wurde offiziell zum Holocaustgedenkjahr erklärt. Die Regierung unter dem nationalkonservativen Viktor Orbán ist auffällig bemüht, alle Vorwürfe zu zerstreuen, sie fördere antisemitische Tendenzen im Lande oder nehme sie zumindest billigend in Kauf.

Orbáns Kritiker jedoch bestehen auf diesen Vorwürfen und verweisen unter anderem darauf, d...


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