- Brandenburg
- Brandenburg
Sozialgerichte fordern mehr Stellen
Potsdam. Die Sozialgerichte verlangen vom Land eine zügige Aufstockung der Richterstellen um zehn Prozent. Wegen der starken Arbeitsbelastung sehen sich die Richter außerstande, noch zeitnah Entscheidungen treffen zu können, sagte der Sprecher des Landessozialgerichts, Axel Hutschenreuther. Seit Einführung der Hartz-IV-Gesetzgebung sind die vier märkischen Sozialgerichte einer Flut an Klagen ausgesetzt. Zu Jahresbeginn waren 35 079 Verfahren unerledigt, knapp sieben Prozent sind bereits seit drei Jahren und länger anhängig.
Da die meisten Verfahren von existenzieller Bedeutung sind, leiden die Betroffenen besonders unter der langen Verfahrensdauer. »Betroffen ist aber auch die Staatskasse, denn zunehmend werden Entschädigungsklagen der Rechtsschutzsuchenden wegen überlanger Verfahrensdauer Erfolg haben«, erklärte der Vizepräsident des Landessozialgerichts, Herbert Oesterle.
Auch wird der Arbeitsdruck auf Richter und Justizangestellte erhöht. »Seit langem wird jenseits der Grenze der Belastbarkeit gearbeitet, was notgedrungen zunehmend erhebliche Krankheitszahlen nach sich zieht«, so Oesterle. »Wenn sieben Richter neu eingestellt würden, wäre die Kuh erstmal vom Eis«, sagte Gerichtssprecher Hutschenreuther. dpa/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.