Homophobie im »liberalen« Petersburg

In Russland schützen auch Vorsicht und Rückzug aus der Öffentlichkeit nicht mehr

  • Karin Waltz und Axel Berger
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Homosexuelle leben in Russland gefährlich. Auch in Sankt Petersburg werden sie Opfer von Gewalt. Die Polizei sieht selten Anlass zum Handeln und die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall vom 3. November 2013 laut Amnesty International lediglich wegen »Rowdytums«.

Vor knapp drei Monaten stürmten zwei mit einer Druckluftpistole und einem Baseballschläger Bewaffnete mitten in St. Petersburg die Räume des Community-Centers LaSky. Wie jeden Sonntag fand dort gerade der LGBT-Gesprächskreis - LGBT steht für die englischen Anfangsbuchstaben von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender - statt. Für einen Teilnehmer endete der Abend mit dem Verlust eines Auges, eine Frau erlitt Verletzungen am Rücken.

Eine Berichterstattung in der lokalen oder überregionalen Presse sucht man bis heute vergebens. Gewalt, beileibe nicht nur homophob inspirierte, gehört in Russland zum Alltag. Wenn sie gegen Minderheiten gerichtet ist, dürfen...


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