Karl - ein guter oder böser Kaiser?

  • Martin Stolzenau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Er gilt als »Vater Europas«, als der Mann, der die französische und die deutsche Nationalgeschichte begründete. Als Mann, der die Grundlagen für das Abendland gelegt, der christlichen Kirche zum Durchbruch verholfen hat. »Also ein guter Kaiser?« Dies fragt Stefan Weinfurter, Ordinarius an der Universität Heidelberg und weist in seiner gerade erschienenen Biografie »Karl der Große. Der heilige Barbar« (Piper, 352 S., geb., 22,99 €) auf dessen dunkle Seiten hin: War Karl nicht ein brutaler, kaltblütiger und berechnender, verschlagener Herrscher? Ließ er nicht seine Gegner mitsamt Frauen und Kinder töten? Führte er nicht ein liederliches und ausschweifendes Leben, wie eine spätere Legende ausmalte? Also ein böser Kaiser? Der Historiker warnt, der Bewertung eines Potentaten, der vor 1200 Jahren starb, unseren heutigen Wertekanon zugrunde zu legen. Im jetzt beginnenden Karlsjahr wird es also Einiges zu diskutieren geben.

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