Mehr Frust als Fun bei den Grünen

Enttäuschung über geringe Beteiligung bei der Kandidatenkür / Keller und Bové mit den meisten Stimmen

  • Katharina Strobel, Brüssel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Ska Keller und José Bové sind die Spitzenkandidaten der Europäischen Grünen bei der Europawahl. Das haben 22 676 Wähler per Mausklick entschieden.

Es ist das erste Mal in der 34-jährigen Geschichte der Europawahl, dass eine Partei alle Europäer über 16 Jahre dazu auffordert, ihre Spitzenkandidaten zu bestimmen. Über die historische Aussagekraft dieser Vorwahl wird allerdings gestritten. Seit Tagen hagelt es Kritik. Wer kennt Ska Keller? Ein Ungar in der ungarischen Provinz etwa? Oder ein Ire in Dublin? Selbst in Deutschland ist sie nur wenig bekannt. Wie sollen sich Menschen für eine Wahl begeistern, fragen Kritiker, wenn sie mit den Kandidaten nichts verbinden?

Es gibt noch mehr zu beanstanden. Das Sprachproblem zum Beispiel. Zwar ist die Wahlwebseite www.greemprimary.eu in 25 Sprachen übersetzt, darunter ins Gälische und Katalanische. Aber bei genauem Hinsehen wird deutlich, dass nur die Basisinformationen in 25 EU-Sprachen zu haben sind. Alle weiterführenden Informationen, Onlinedebatten und Chats finden ausschließlich auf Englisch statt. Nur: Wie viele Europäer beher...


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