Globales Dilemma

François Bourguignon über Ungleichheit

  • Rudolf Walther
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Werden die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher, nimmt also die Ungleichheit zu? Die Antwort hängt davon ab, wie und was man misst. Der Essay des Ökonomen François Bourguignon warnt vor populären Kurzschlüssen.

Ungleichheit und Armut sind relative Begriffe. Es gibt Afrikaner, die wesentlich besser leben als arme Deutsche, aber die Zahl der gutlebenden Afrikaner ist sehr beschränkt. Umgekehrt gilt, dass ein armer Deutscher verglichen mit einem armen Afrikaner ein wohlhabender Mensch ist. Zunächst ist also zu unterscheiden zwischen zwischenstaatlichen und binnenstaatlichen Ungleichheiten. Spannend wird es, wenn man die Ungleichheiten nicht nur in globaler und nationaler Perspektive, sondern auch historisch untersucht. Während gut 200 Jahren, vom Beginn der industriellen Revolution bis in die 1980er Jahre, stieg die Ungleichheit zwischen den industrialisierten Staaten und dem Rest der Welt. Aber seit die Industrialisie...


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