Wieder soll das Wetter Schuld sein

Arbeitslosenquote stiegt im Januar um ein Prozent auf 10,6 Prozent

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.
142 304 Brandenburger waren im Januar erwerbslos gemeldet, 14 045 mehr als im Dezember. Dennoch war die Januarquote seit 1991 nicht mehr so niedrig wie jetzt.

»Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Januar um 14 000 Menschen erhöht. Der eine oder andere Experte mag dies mit saisonüblichen Entwicklungen begründen«, sagte der Landtagsabgeordnete Andreas Bernig (LINKE) gestern. »Das ändert aber nichts an der nach wie vor zu großen Sockelarbeitslosigkeit, der hohen Zahl von 54 087 Langzeitarbeitslosen (1500 mehr als noch im Dezember) und der nur in Randbemerkungen versteckten Zahl der 36 654 kranken, über 58-jährigen oder in Maßnahmen geparkten Arbeitslosen, denen keine Chance auf Rückkehr mehr eingeräumt wird.«

Tatsächlich hatte Dieter Wagon, Regionaldirektionschef der Arbeitsagentur, geäußert: »Im Januar zeigen sich am Brandenburger Arbeitsmarkt erfahrungsgemäß stark spürbare saisonale Einflüsse. Auch in diesem Jahr wurde in Außenberufen witterungsbedingt nur eingeschränkt gearbeitet.« Der Direktionschef betonte: »Dennoch ist das die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Januar seit 1991. Die wirtschaftliche Entwicklung ist weiterhin gut. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt weiter über dem Niveau des Vorjahres.«

Im Januar waren im Land Brandenburg 142 304 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren 14 045 mehr als im Dezember, aber 4929 weniger als ein Jahr zuvor. Die Erwerbslosenquote stieg im Januar um ein Prozent auf 10,6 Prozent und lag damit nach Monaten wieder im zweistelligen Bereich. Im Vergleich mit dem Vorjahreswert ist die Arbeitslosenquote allerdings um 0,4 Prozent gesunken.

Der Anstieg der Arbeitslosenquote in der Größenordnung ein Prozent sei in einem Januar normal, meinte Sozialminister Günter Baaske (SPD).

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.