Thielemanns Dresdner Wunder

Die Semperoper hat das Richard-Strauss-Jahr mit einer neuen »Elektra« eröffnet

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Mit einer Dosis sächsischem Selbstbewusstsein könnte man sagen, dass das, was den Wagnerianer Bayreuth, den Richard-Strauss-Fans Dresden ist. Das stimmt natürlich nicht ganz, aber der bajuwarische Nachfolger und Statthalter Wagners auf Erden in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts hatte eine besondere Affinität zu Dresden. Und Dresden hat sie zu ihm.

Neun der 15 Strauss-Opern erlebten hier ihre Uraufführung. Neben »Salome« und dem »Rosenkavalier« 1909 auch »Elektra«. Mit diesem antiken Rachedrama setzte Strauss auf die »Salome« noch eins drauf. Mit »Elektra« erreichte er einen ästhetischen Wendepunkt. Der Komponist ließ fortan die Karawane der Moderne allein in ihre Zukunft ziehen, hielt inne, und erfand sich sein faszinierendes »Rosenkavalier«-Rokoko.

Dass man auch das Davor und das Danach mitschwingen hört, zählt zu den besonderen Klangwundern, die die Sächsische Staatskapelle nun unter Christian Thielemann z...


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