»Noch ein paar Probleme zu lösen«

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Verzögerungen beim Bau der Unterkünfte sorgten am Wochenende in Sotschi zum Teil für chaotische Zustände, vor allem Journalisten waren betroffen. Das IOC ist alarmiert.

Baustaub in den Betten, Chaos in den Hotels und überall Schlamm: Olympia-Gastgeber Sotschi muss kurz vor der Eröffnungsfeier der Winterspiele am Freitag mit aller Macht gegen eine Blamage ankämpfen. Weil zahlreiche Unterkünfte vor allem in der Bergregion noch immer nicht fertiggestellt und davon Journalisten aus aller Welt betroffen sind, werkeln Heerscharen von Arbeitern rund um die Uhr.

»Wir stehen im Kontakt mit dem Organisationskomitee und sind optimistisch, dass die Probleme in den kommenden Tagen gelöst werden.«, gab sich IOC-Präsident Thomas Bach am Sonntagmorgen betont locker. Die Zahlen, die das OK zu den Bauverzögerungen präsentierte, waren gleichermaßen verwirrend wie besorgniserregend. Am Freitag räumten die Organisatoren des 40-Milliarden-Euro-Spektakels in einer Sitzung der Medienkommission ein, dass nur drei von 20 Hotelkomplexen in der Bergregion fertiggestellt seien. In einer Pressekonferenz am Sonntag machte eine Sprecherin die Rechnung auf, sechs von insgesamt neun Anlagen seien nun bezugsfertig, die letzten drei würden »in Kürze« folgen. Auf ein Datum - schon am Donnerstag laufen Vorkämpfe im Eiskunstlauf, bei den Ski-Freestylern und den Snowboardern - wollte sie sich vorsichtshalber nicht festlegen. Allein am Montag sollen mehr als 2000 der insgesamt 13 000 Journalisten in Sotschi eintreffen.

Bach betonte am Sonntag, grundsätzlich sei er zufrieden: »Sotschi ist bereit«. Tags zuvor hatte Bach lieber die Nähe zu den Athleten als ein Haar in der Suppe gesucht. Bei einem rund einstündigen Mittagessen in der Mensa des Olympischen Dorfes tauschte sich der 60-Jährige mit zahlreichen Sportlern aus. Die deutsche Eishockeyspielerin Susann Götz war begeistert: »Er hat uns allen den Nachtisch geholt.«

Das Athletendorf am Schwarzen Meer war von den Baupro᠆blemen nicht betroffen, im Dorf in der Bergregion sollen mittlerweile die letzten Arbeiten beendet worden sein. Über die Unterkünfte am Schwarzen Meer und den Olympic Park mit den Sportstätten für die Eissportarten geraten die deutschen Athleten sogar ins Schwärmen. Die Eisschnellläufer beispielsweise legen die wenigen hundert Meter vom Olympischen Dorf bis zu ihrer hochmodernen Halle zu Fuß oder mit dem Mountainbike zurück. SID/nd

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